12.09.2016
Kreative Ordnung: Bullet Journaling
Hier der Geburtstagskalender, dort das Handy, da drüben die Einkaufsliste und irgendwo in den Untiefen unserer Tasche findet sich ein Notizzettel. Trotz unserer Bemühen, den Überblick über alle Verabredungen, to do’s und Termine zu behalten, regiert doch meistens das Chaos. Bullet Journaling möchte dem ein Ende setzen: Diese neue Trendform der Kalenderführung ist individuell, praktisch und außerdem noch hübsch anzusehen.
"Bullet" heißt übersetzt "Kugel", "Bullet Point" ist ein Aufzählungszeichen in Kugelform. Das Grundelement des Bullet ngs ist es, vor to do's diese Bullet Points zu setzen, und sie nach Erledigung der Aufgabe in Häkchen oder Kreuze umzuwandeln – so kam das Bullet Journal zu seinem Namen. In Wirklichkeit ist es aber noch viel mehr. Der Trend Bullet Journaling, der zurzeit vor allem aus den USA zu uns rüberschwappt, ist zum Synonym für produktive und kreative Zeit- und Lebensplanung geworden. Das tolle daran: Das codierte Zeitplanungssystem passt sich ganz Ihren individuellen Bedürfnissen an.
So geht Bullet Journaling
Zunächst brauchen Sie ein Buch, das Sie als Bullet Journal gestalten möchten. Klassischerweise nimmt man schlichte Notizbücher, kariert oder mit Punktstruktur. Wer sich den Aufwand der Rahmengestaltung sparen möchte, kann seinen Bullet Journal aber auch in Terminkalendern anlegen – die verschiedenen Techniken der kreativen Kalendergestaltungen verschwimmen hierbei. Wir bei Mein RothStift führen viele verschiedene Kalender, zum Beispiel die Modelle von Chronoplan von Avery Zweckform. Hier sind Jahres-, Wochen- und Tagesstrukturen bereits in die Seiten eingedruckt und Sie können sie mit Ihren kreativen Ideen gestalten.
Im Bullet Journal führen Sie Buch über Ereignisse, Aufgaben und Ziele in verschiedenen Zeiträumen und kennzeichnen diese nicht nur mit Bullet Points, sondern entwickeln viele weitere Codes und Symbole, mit denen Sie den Überblick behalten.
In der Jahresübersicht sind die einzelnen Monate aufgelistet. Hier können Sie eintragen, welche langfristig geplanten Ereignisse anstehen – zum Beispiel Hochzeiten, Geburtstage oder Urlaube. Außerdem behalten Sie hier den Überblick über Ihre lang angelegten Projekte. Sie möchten endlich wieder etwas fitter werden? Führen Sie eine Spalte ein, in der Sie ein Häkchen an den Tag machen, an dem Sie Sport getrieben haben. Sie fühlen sich chronisch müde? Schreiben Sie auf, wie viele Stunden Sie pro Nacht wirklich schlafen. Wenn Sie sehen, dass es einfach zu wenig ist, können Sie Ihren Alltag dem höhren Schlafbedarf anpassen.
Bullet Points und Symbole strukturieren die Aufgaben
Für die tagtäglichen Aufgaben und to do's arbeiten Sie am besten zusätzlich mit einer Wochen- und/oder Tagesübersicht. Hier kommen die Bullet Points zum Einsatz. Schreiben Sie sich Ihre Aufgaben auf und verteilen Sie sie auf die dafür geeigneten Tage. So portionieren Sie die to do’s auf eine machbare tägliche Anzahl. Nutzen Sie die bereits vorhandene Struktur der Chronoplan-Kalender: In vielen Modellen gibt es bereits Spalten, die beispielsweise für den Zeitaufwand einer Aufgabe oder ihre Priorisierung gedacht ist. Ist ein Punkt erledigt, können Sie ihn abhaken. Haben Sie eine Aufgabe nur vertagt, können Sie sie mit einem Pfeil kennzeichnen und bei dem Tag neu eintragen, wo Sie sich ihr wieder widmen wollen.
Machen Sie Ihr "BuJo" persönlich
Diese Grundstruktur an sich ist recht nüchtern, es liegt an Ihnen, Sie nach Ihrem Geschmack abzuwandeln und zu erweitern. Bücherwürmer können vermerken, wie viele Seiten sie pro Tag verschlungen haben. Musikliebhaber können beispielsweise immer ein "Lied der Woche" küren – so erhält das Jahr im Rückblick einen echten Soundtrack. Alles, was Sie regelmäßig festhalten möchten, eignet sich zum Bullet Journaling. Es schärft auch Ihr Bewusstsein für die kleinen Dinge des Lebens, die vielleicht sonst unbemerkt blieben. Schreiben Sie zum Beispiel jeden Tag eine Sache auf, für die Sie dankbar sind. Oder setzen Sie sich Wochenziele für Dinge, auf die Sie mehr achten möchten: In den blauen Himmel schauen, bewusst einige Zeit in der Natur verbringen oder die lang vergessene Klarinette wieder herausholen. So wird das Bullet Journal viel mehr als eine aufgehübschte to do-Liste, es lässt Sie Ihr Leben bewusster genießen.
Auf das "Wie" kommt es natürlich auch an. Kreativköpfe können sich stundenlang in verschiedenen Handletting-Techniken, Bannern und raffinierten Detailelementen ergehen. Man findet im Internet viele tolle Bilder von wunderschön gestalteten "BuJo"s. Bitte vergessen Sie aber nicht, dass die Gestaltung des Bullet Journals kein weiterer lästiger Punkt auf Ihrer to do-Liste werden sollte – es soll zweckmäßig sein und Ihnen Spaß machen! Wenn Sie also minimalistisch arbeiten und statt kunterbunter Farben lieber zurückhaltend mit Gelschreibern arbeiten, ist das genauso richtig wie der kreative Einsatz von Stickern oder Masking Tape. Und auch das: Fehler dürfen passieren. Wenn Sie merken, dass eine Liste überhaupt nicht zu Ihnen passt oder Ihnen die Struktur nicht gefällt, dürfen Sie auf den nächsten Seiten so lange herumprobieren, bis Sie eine Umsetzungsweise gefunden haben, die wie auf Sie zugeschnitten ist.
Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge des Lebens
Leere Seiten oder Notizseiten können als Fundus für kleine Schätze des Alltags genutzt werden. Widmen Sie beispielsweise eine Seite nur Ihren Lieblingszitaten oder Lieblingsbüchern. Halten Sie Ihre schönsten Urlaubserinnerungen in Text, Bild und Zeichnung fest oder legen Sie eine Übersichtsseite mit ihren schönsten Gestaltungselementen für das Bullet Journal an.
Kommen Sie in unserem Geschäft in Leipzig vorbei, wir beraten Sie gerne, welches Buch oder welcher Kalender sich für Ihre ersten Schritte im Bullet Journaling eignet. Stöbern Sie auch ruhig im Internet zu den Begriffen Bullet Journaling und "BuJo"! Hier findet man viele Inspirationen und Ideen, wie beispielsweise dieses tolle Video: