17.04.2016

Moleskine – ein legendäres Notizbuch

Klein, schwarz, schlicht. So unauffällig das Äußere des Moleskine ist, so kreativ sind seine Inhalte. Etwa seit Ende des 19. Jahrhunderts nutzten Schriftsteller, Intellektuelle und Künstler Notizbücher, denen das heutige Moleskine nachempfunden ist.

Nahaufnahme einer Frau, die auf einer Bank sitzt und in ein Moleskine Notizbuch schreibt.

Sie bewahren Geheimnisse, bannen flüchtige Eindrücke, fassen unsere sprudelnden Gedanken – Notizbücher sind viel mehr als kleinformatiges, gebundenes Papier. Sobald wir den Stift aufsetzen und schreiben, skizzieren oder zeichnen, machen wir uns das Material zu eigen. Das Notizbuch wird ein Teil von uns. Es fängt die Gedanken und Gefühle eines ganz bestimmten Moments ein: Das Flimmern der Mittagshitze über einer Piazza in Umbrien; Der Teegeruch, der uns frühmorgens in die Nase zieht, als das ganze Haus noch schläft; Der sich scharf gegen den Himmel abzeichnende Umriss des Baums, den wir beim Spaziergang entdecken.

Stapel mit aufgeschlagenen alten Moleskine Noitzbüchern.

Berühmte Vorfahren

Die italienische Firma Moleskine hat den Wert des Notizbuchs erkannt – und schuf mit ihrem charakteristischen kleinen, schwarzen Notizbuch mit abgerundeten Ecken für unsere Gedankenwelt ein Zuhause zum Wohlfühlen. Lange bevor es zu uns in die Regale bei Mein RothStift kam, fand man die "Vorfahren" des Moleskine im Nachbarland Frankreich. Im 19. und 20. Jahrhundert war Paris für alle Künstler und Intellektuellen der Nabel der Welt. Hier traf sich die internationale Avantgarde und entdeckte das damals namenlose Notizbuch einer kleinen Manufaktur als Lieblingsobjekt. Der Reisebegleiter und Gedankenfänger im Taschenformat enthielt Skizzen, Notizen und Ideen, bevor diese zu berühmten Gemälden oder faszinierenden Geschichten wurden.

Ernest Hemingway, Jean-Paul Sartre oder Vincent van Gogh hüteten ihre kleinen, schwarzen Notizbücher wie einen Schatz. Namensgeber für das heutige Produkt war hingegen der britische Schriftsteller Bruce Chatwin. Er taufte die damals namenlosen Notizbücher "Moleskine" und war entsetzt, als sie Mitte der 80er Jahre unauffindbar wurden. In seinem Buch "Traumpfade" erzählt Chatwin, wie die Besitzerin seiner Lieblingsbuchhandlung ihn darüber aufklärt, dass die kleine Manufaktur geschlossen wurde. "Le vrai Moleskine n’est plus." – "Das wahre Moleskine gibt es nicht mehr."

Grafik mit einer Definition zum Namen "Moleskine".

Moleskine heute

Ein paar Jahre später: Einige Freunde segeln 1997 im Mittelmeer, eine von ihnen liest Chatwins "Traumpfade" – und schon ist die Idee geboren, das Notizbuch zu neuem Leben zu erwecken. Seitdem wird das legendäre Büchlein in Mailand – jetzt ganz offiziell unter dem Namen Moleskine - wieder hergestellt und bald findet es auch seinen Weg zu uns nach Leipzig. Als Bewahrer einer außergewöhnlichen Tradition nimmt es seine Reise wieder auf. Die schlichten Begleiter sind mit schwarz beschichtetem Karton gebunden, werden durch ein elastisches Gummiband geschlossen gehalten, haben ein Leseband und eine Falttasche am Buchende und sind gut wiederzuerkennen durch die typisch abgerundeten Ecken.

Ein großer Fanclub

Heute bietet das Unternehmen neben dem Klassiker eine weitläufige Palette an Utensilien für alle, die kreativ ihre Gedanken festhalten möchten – mit Schreiben, Skizzieren oder auch Scrapbooking! Viele der Produkte finden Sie auch bei uns in Leipzig. Nicht nur wir bei Mein RothStift mögen das Notizbuch sehr gerne, es hat heute sogar Anhänger auf der ganzen Welt. Es gibt Fanseiten wie beispielsweise Moleskinelovers oder Fuckyeahmoleskines, welche die vielfältigen Inhalte sammeln, die mit den Notizbüchern erschaffen werden. Viele Ideen, wie Sie Moleskine-Produkte kreativ nutzen können, finden Sie im Netzwerk myMoleskine und auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens.

Foto von oben auf einen Tisch, an dem zwei Frauen bei einem Kaffee vor ihren aufgeschlagenen und beschriebenen und gestalteten Notizbüchern sitzen.