01.07.2018

Wie man mit Fehlern umgeht

"Aus Fehlern lernt man", heißt es so schön. Warum hat dann jeder Angst davor, welche zu machen? In einer Leistungsgesellschaft ist Scheitern gleichzusetzen mit einer Abwertung des Selbstwertgefühls, aus einer beruflichen Niederlage wird da schnell eine persönliche Krise. Dabei kommt es gar nicht so sehr aufs Scheitern an, sondern vielmehr darum, wie man damit umgeht.

Wie schön wäre es, wenn das Leben einen Radiergummi hätte wie es sie bei uns von Mein RothStift gibt. Wenn wir uns verschreiben, einen Flüchtigkeitsfehler machen oder eine Zeichnung so richtig vermurksen, dann setzen wir den kleinen Helfer auf das Papier (die von Tombow gefallen uns im Moment besonders gut, denn mit ihnen kann man sehr sauber und präzise arbeiten). Wir reiben ein paar Mal über das Papier und schon ist alles wieder so weiß, als wäre nichts gewesen.

Sich nicht durch Fehler lähmen lassen

Schade, dass das Leben nicht so einfach sein kann wie in unserer Kreativabteilung! Da ist ein falsches Wort schnell herausgerutscht, ein falscher Schritt getan und ein Projekt in den Sand gesetzt. Was folgt, sind Vorwürfe von außen (der Partner, der Chef, der Kunde ...) und vor allem von innen (von Ihnen selbst also). Die Frage ist, wie lange man sich mit den damit verbundenen Trauergefühlen und Selbstvorwürfen aufhält. Denn: Diese bringen und ändern in aller Regel nichts. Wer zulässt, dass ihn Niederlagen lähmen, kann kaum mehr reagieren. Je mehr Scheitern am Selbstwertgefühl nagt, desto mehr zieht man sich in sein Schneckenhaus zurück und ist kaum bereit für neue Erfahrungen, neue Idee, neue Versuche.

Betrachten Sie misslungene Versuche als Chance, immer besser zu werden.

Schöner Scheitern

Die Leistungsgesellschaft, in der wir leben, macht es uns dabei nicht gerade leicht: "Nur wenn du richtig erfolgreich bist, bekommst du den Traumjob/den Traummann/das Einfamilienhaus/wirst du glücklich/bist du etwas wert". Unsere Umwelt suggeriert uns eher selten "Hey, du hast einen Fehler gemacht. Aber das ist nicht schlimm, beim nächsten Mal klappt es bestimmt besser, denn du kannst ja daraus lernen." Gerade im Beruf werden Fehler deswegen häufig erst spät angesprochen, wenn der Karren schon richtig im Dreck steckt. Dass es deswegen umso mehr Ärger gibt, macht die Situation auch nicht besser.

Richtiges Scheitern hingegen kann heilsam sein. Wenn wir uns aktiv mit der Niederlage auseinandersetzen und überlegen, welches Verhalten zu welchem Ergebnis geführt hat, können wir es beim nächsten Mal besser machen. Wenn wir zulassen, dass Fehler gar nicht so schlimm sind, können wir sie häufig in einem frühen Stadium eingestehen und zeitig "den Radiergummi" ansetzen.

Nutzen Sie Ihre Fehler!

Seien Sie großzügig mit sich und mit den Menschen, die Sie umgeben. Halten Sie Augen und Ohren offen und haben Sie Ihre Projekte und Beziehungen im Blick: Was läuft gut? Wo hakt es und woran kann das liegen? Welche Teilidee muss ich überdenken, welchen Lebensbereich ein bisschen ändern? Wofür kann ich meine Erfahrungen nutzen?

Nutzen Sie Radiergummi und Korrekturroller für Ausbesserungen Ihrer Kunstwerke.

Durch Fehler können wir uns und Ideen weiterentwickeln und manchmal sogar neu erfinden. Das gilt sogar auf einer ganz praktischen Ebene: Der berühmte Kuchen "Tarte Tatin" war ursprünglich ein misslungener Apfelkuchen, mit dem Faserschreiber Lumocolor wurden zu Overhead-Zeiten unzählige Folien beschrieben, obwohl er eigentlich für Steinmetze entwickelt wurde und auch Penicillin wurde nur entdeckt, weil man sich über Pilze in Bakterienkulturen ärgerte.

Misslungene Versuche für etwas Neues nutzen

Zurück in unseren kreativen Lebensbereich: Häufig ärgern wir uns, wenn Versuche nicht so aussehen wie bei unseren Vorbildern aus der Kunstgeschichte (oder auf Instagram). Oder wenn das Kind im Bullet Journal rumgekritzelt hat. Oder wenn wir uns fürchterlich verschrieben haben. Dann können wir natürlich alles wegradieren, mit dem Korrekturroller darüber fahren und nochmal neu beginnen. Wir können aber auch versuchen, aus dem Fehlversuch etwas ganz anderes zu schaffen: Vielleicht eignet sich das misslungene Portrait dazu, es in eine abstrakte Landschaft zu verwandeln? Oder Sie überdecken ausgefranste Ränder eines Malexperiments mit dem stark deckenden Korrekturroller von Tombow - und lassen eine hippe Umrandung entstehen? Und die fantasievollen Kritzeleien Ihres Kindes - sehen sie nicht ein bisschen wie Wolkenformationen aus und lassen sich toll in ihre neue Wochenübersicht integrieren? Betrachten Sie Fehler als neue Chancen - dann machen Sie sich und anderen das Leben leichter und werden immer besser darin, mit Niederlagen umzugehen.

Der Rand ist ausgefranst? Kein Problem - mit ein bisschen Kreativität können kleine Fehler schnell in etwas Neues verwandelt werden.